Monatsarchiv: März 2014

Verlust

(Ein sehr persönlicher Eintrag.)

Der Tag des Frühlingsanfangs hat, egal wie sonnig er ist, für mich und einige enge Studienfreundinnen und -freunde auch immer etwas sehr trauriges: Heute vor drei Jahren hat sich unser Freund Stefan das Leben genommen. Warum er nicht mehr leben wollte oder konnte wissen wir nicht. Vielleicht gibt es auch keine ‚rationale‘ Erklärung. Inzwischen frage ich nicht mehr nach Gründen und auch die Wut ist längst verraucht. Stefan fehlt uns. Er fehlt jedes Jahr beim vorweihnachtlichen „Weihnachtsessen“ in Mainz. Er fehlte bei der ersten großen Hochzeit, die wir im Freundeskreis gefeiert haben. Er fehlte bei der Examensfeier vergangenes Wochenende.

Ich wünsche mir, dass wir mehr auf einander Acht geben, menschlich miteinander umgehen – auch wenn wir uns, gerade in der Politik, oft hart in der Sache streiten (müssen und dürfen). Und dass wir – gesellschaftlich, journalistisch, politisch – darauf achten, dass Menschen nicht in ausweglose oder vermeintlich ausweglose Situtionen geraten. Dass Depressionen und Schicksalsschläge nicht tabuisiert werden. Und dass wir der Trauer Raum geben.

Stefan teilte mit mir – soweit ich weiß – die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod. Ich wünsch‘ Dir alles Gute, mein Freund. Danke, dass Du da warst!