Monatsarchiv: Februar 2016

Schnullermädchen

Ist nur eine kleine Episode, aber doch bezeichnend.

Wenn meine Tochter, anderthalb, einen Schnuller hat, dann will ihr fast dreijähriger Cousin auch einen – obwohl er den sonst nur noch zum Einschlafen nimmt. Kommt eine Frau aus der angeheirateten Verwandtschaft und entspinnt sich folgender Dialog:

  • Sie zum Buben: „Das hab ich ja schon lange nicht mehr gesehen, du brauchst doch keinen Schnuller mehr!“
  • Ich: „Naja, wenn die kleine Cousine zu Besuch ist und einen hat, dann will er seinen halt ausnahmsweise auch mal.“
  • Sie zu meinem Neffen: „Ach, die ist doch ein Määäädchen, deshalb braucht die den, aber du bist doch ein Bub!“
  • Ich, diplomatisch: „Sie ist halt noch viel kleiner.“
  • Sie: „Ja, aber es ist doch ein gutes Argument, dass sie ein Mädchen ist und er ein Junge.“
  • Ich, ruhig: „Nein, das ist ein ziemlich dämliches Argument.“
  • Sie lacht komisch und verabschiedet sich schnell.

Gut allerdings, dass mein Vater, über 70, am Abend beim Wein darauf zurückkam und sprach: „Gut, dass du (also ich) was gesagt hast, sonst wär‘ ich explodiert!“

Ruhe in Frieden Pater Georg Bertram

Er hat uns, seinen Schülerinnen und Schülern, etwas zugetraut und viel abverlangt – und viele dazu gebracht, sich auch selbst etwas zuzutrauen und abzuverlangen. Pater Georg Bertram O.Carm. war in meiner geliebten Bamberger Schule mein Direktor und Leistungskursleiter, einer, der kein bisschen autoritär war und doch große Autorität hatte und den Respekt und die Zuneigung seiner Theresianer. Nun ist er heimgegangen. Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über ihm und sei ihm gnädig.

Papa kann das

Ich bin jetzt mal weg. Irritierend ist, dass selbstverständlich davon ausgegangen und formuliert wird, dass es für meinen Mann eine besondere Herausforderung sei, also eine viel größere als es umgekehrt für mich wäre, ein paar Tage mit dem Kind allein zu sein. Da wird ein bisschen spöttisch gelacht und sowas gesagt wie „da siehst du mal wie das ist“, manche fragen, ob ich ihn denn „gut instruiert“ habe (Hallo??? Er ist der Vater???), andere bemerken auf ein „Nö, das ist kein Ding“ erklärend: „Naja, aber *normalerweise* kümmerst *du* dich ja mehr“ (Nein. Schon diese Annahme ist falsch. De facto ist es tatsächlich eher umgekehrt, wenngleich wohl noch einigermaßen ausgeglichen.)

Traut den Väter mehr zu, liebe Leute, zwingt sie nicht zu erklären oder gar zu rechtfertigen, dass sie wickeln, kitzeln, spielen, füttern, kochen und ein Kind ins Bett bringen können.

GRETA: Ruhe bewahren! Ruhe bewahren?

csm_greta_1602_web_4f3411b71cFreilich wird dem ein oder anderen dann aber doch mulmig, wenn herrenlose Koffer rumstehen, Polizisten
Maschinengewehre tragen oder der Abflug sich „wegen polizeilicher Maßnahmen“ verzögert. Darüber, wie wir politisch und gesellschaftlich auf die Terrorgefahr reagieren können, haben wir mit Katharina Schulze gesprochen, innenpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion.

Warum es der falsche Weg ist, einfach schärfere Strafen zu fordern, erklärt Rechtsanwalt Florian Kraus, Vorsitzender der grünen Landesarbeitsgemeinschaft Demokratie und Recht.

Im Schwerpunkt dieser GRETA beschäftigen wir uns mit der Sicherheits- und Verteidigungspolitik der Europäischen Union, mit Waffenlieferungen, mit radikalisierten europäischen Jugendlichen, mit diplomatischen Beziehungen zu Saudi-Arabien und vielem mehr. Unser Schwerpunkt will einige Aspekte von Terrorismus und Sicherheit aufgreifen, erschöpfend ist er freilich nicht. Das Ringen darum, wie wir sicher leben können, ohne unsere Freiheit aufzugeben, geht weiter.

Hier gibt’s das Magazin der Münchner Grünen GRETA online.